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Anlagen nicht nur im Westen

Eine Million Euro jeden Tag. So viel Geld geben die Landkreisbürger*Innen in etwa für den Einkauf von Öl und Gas aus. Wäre der Landkreis bereits klimaneutral mit eigenen regenerativen Energieanlagen könnte dieses Geld in der Region und bei Bürgerinnen und Bürgern...

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Pressemitteilung, 09.11.2023

Tiefengeothermie – Schlüssel für die Wärmewende

Dr. Kai Zosseder entführte die Gäste des voll besetzten Gemeindesaals der Dietrich Bonhoeffer Kirche in Germering für einen Abend lang in die tiefen Gesteinsschichten unterhalb Germerings.

Der Wissenschaftler des hydrogeologischen Lehrstuhls der TUM hielt anlässlich einer Veranstaltung der Bürgerenergie-Genossenschaft Sonnensegler am 8. November den Vortrag „Tiefengeothermie – Schlüssel für die Wärmewende“. Eingeladen hatten hierzu Tobias Lexhaller, Vorstand der Sonnensegler, und Dr. Michael Lorenz, Leiter der Ortsgruppe Germering.

Lexhaller wies zunächst auf die aktuelle Gesetzeslage hin. Laut Artikel 2 des Bayerischen Klimaschutzgesetzes soll Bayern bis spätestens 2040 klimaneutral sein. Um dies zu erreichen ist vor allem im Bereich Wärmeversorgung viel zu tun. „Wir brauchen alle Ressourcen, die wir haben, um die Wärmewende zu schaffen“, so Zosseder. Neben der viel diskutierten Wärmepumpe gäbe es gerade in unserer Region die zusätzliche Möglichkeit der Tiefengeothermie. Hierzu würden Bohrungen mehrere Kilometer tief in den Untergrund getrieben, um dort heißes Thermalwasser zu fördern und damit Fernwärmenetze mit Wärme zu beliefern.

Kaum Eingriffe ins Landschaftsbild

Zosseder betonte, dass diese Technik kaum Eingriffe ins Landschaftsbild erzeuge. „Sie ist für das süddeutsche Molassebecken sehr gut etabliert,“ so der Wissenschaftler. Während sich die Nutzung zur Stromerzeugung als eher schwierig herausgestellt habe, erfolge die Wärmenutzung sehr erfolgreich. Seit vielen Jahren liefen im Raum München über zwanzig solcher Anlagen ohne nennenswerte technische oder geologische Probleme, führte Zosseder aus.

Tiefengeothermie in München

Die Landeshauptstadt München setzt voll auf Tiefengeothermie. Sie betreibt unter anderem Deutschlands grösste Anlage mitten im Stadtgebiet in Sendling. Dort werden von einem einzigen Bohrplatz aus sechs schräg nach unten verlaufende Bohrungen betrieben, jeweils drei zur Förderung des Thermalwassers und drei, um das entnommene Wasser wieder zurück zu pumpen.

Auch im Landkreis Fürstenfeldbruck kommt inzwischen Bewegung in das Thema. Eine für die Stadt Germering durchgeführte Voruntersuchung behandelt einen Bohrplatz südlich der Autobahn A96 in Verbindung mit dem Aufbau eines Fernwärmenetzes. Während die Sonnensegler Solaranlagen und Windräder selbst projektiert, verhindern Komplexität und hohe Investitionskosten dies bei der Tiefengeothermie. Eine finanzielle Beteiligung ist aber durchaus angestrebt.